Ausschreibung

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Fünf Promotionsstipendien am GNK-Graduiertenkolleg

„Zeugenschaft. Episteme einer medialen und kulturellen Praxis“

Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Fachbereich 05, Institut für Film-, Theater- und empirische Kulturwissenschaft

Bewerbungsschluss: 13. April 2018

Im Rahmen des vom Gutenberg-Nachwuchskolleg geförderten Graduiertenkollegs „Zeugenschaft. Episteme einer medialen und kulturellen Praxis“ am Institut für Film-, Theater- und empirische Kulturwissenschaft sind zum 1. Juni 2018 fünf Promotionsstipendien zu vergeben. Das Kolleg untersucht das Thema Zeugenschaft im Zeichen gegenwärtiger Umbrüche und geht der Frage nach, auf welche Weise sich die epistemischen Bedingungen von Zeugenschaft aktuell verändern bzw. sich historisch verändert haben. Zeugenschaft wird dabei als eine mediale und kulturelle Praxis verstanden, die Wissen beglaubigt und legitimiert, dieses Wissen aber ebenso selektieren und manipulieren kann. Das Kolleg widmet sich dieser Thematik unter den drei Perspektivierungen von Zeugenschaft als alltäglicher, dokumentarischer und ästhetischer Praxis.

1) Zeugenschaft als alltägliche Praxis: Hier sollen unterschiedliche Strategien des Beglaubigens, des Bezeugens und der Vergegenwärtigung im Alltag als Modi der Wissensproduktion untersucht werden. Grundannahme ist dabei, dass alltägliche Praktiken der Zeugenschaft ein kulturelles Wissen generieren, dem insofern besondere Bedeutung zukommt, als ihm biografische, familiäre, gemeinschaftsstiftende oder auch identitätspolitische Implikationen eingeschrieben sind.

2) Zeugenschaft als dokumentarische Praxis: Hier werden unterschiedliche Register der Zeugenschaft hinsichtlich ihrer dokumentarischen Funktion und der Valorisierung von Wissen untersucht. Dies betrifft gedächtnispolitische Aspekte von Zeugenschaft (kulturelles Erbe, Zeitzeugenschaft und kulturelle/politische Identitäten) ebenso wie museale Inszenierungen von Zeugenschaft.

3) Zeugenschaft als ästhetische Praxis: Diese sinnlich-inszenatorische Dimension der epistemischen Praxis umfasst sowohl künstlerische als auch außerkünstlerische Inszenierungen von Zeugenschaft. So steht der Konjunktur von Zeugenschaft im zeitgenössischen Theater, im Film und in der Medienkunst die Inszenierung von Zeugenschaft in Fernsehformaten (wie etwa Gerichts- und politischen Talkshows) ebenso gegenüber wie die Popularität historischer Reenactments.

Das Graduiertenkolleg richtet sich an Doktorand_innen der Film- und Medien- kulturwissenschaft, der Theaterwissenschaft und der Kulturanthropologie/ Volkskunde mit einem interdisziplinären Interesse an allen genannten Disziplinen. Bewerber_innen sollten über einen überdurch-schnittlichen, fachlich einschlägigen Masterabschluss verfügen, der die besondere Befähigung zur wissenschaftlichen Arbeit (Promotion) erkennen lässt. Die Stipendien sind zunächst auf zwei Jahre befristet. Die Höhe des Stipendiums beträgt 1.400 EUR monatlich.

Die Bewerbungsunterlagen (deutsch oder englisch) sollen neben Lebenslauf und Zeugniskopien eine Skizze des Promotionsvorhabens (3–4 Seiten plus Literaturliste) und ein Motivationsschreiben enthalten.

Das Graduiertenkolleg ist den Prinzipien von Diversity und Gender Equality verpflichtet. Ent-sprechende Bewerbungen sind besonders willkommen, Internationale Bewer-ber_innen müssen über Deutschkenntnisse verfügen (mindestens B2).

Ihre Bewerbungen richten Sie bitte ausschließlich in elektronischer Form (in einem PDF-Dokument) per E-Mail (zeugenschaft_gnk@uni-mainz.de) bis zum 13.04.2018 an die Sprecherin des Kollegs,                   Prof. Dr. Alexandra Schneider, Institut für Film- Theater- und empirische Kulturwissenschaft, Medienhaus, Wallstraße 11, 55122 Mainz.

Nähere Informationen zu den beteiligten Wissenschaftler_innen finden sich auf der Homepage des Kollegs.

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