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Ringvorlesung Zeugenschaft II: Medien des Rechts (WiSe 2018/19)

Was haben Die Orestie und Barbara Salesch, Das Kongo-Tribunal und Der Zerbrochene Krug, Terror und Suits, Der Prozess und IS-Propaganda-Videos gemeinsam? Die Ringvorlesung „Medien des Rechts“ widmet sich der Darstellung, Inszenierung, Aufführung wie auch medialen Verhandlung von Recht und Zeugenschaft aus interdisziplinärer Perspektive. Wie die einleitende Frage andeutet, lassen sich mediale Inszenierungen von Rechtsprechung weder einer bestimmten Epoche oder einem bestimmten Genre noch einem spezifischen Publikum zuordnen. Und doch ist seit Beginn des 21. Jahrhunderts in Europa und Nordamerika eine Konjunktur von Gerichtsdramen und Theatertribunalen sowie der Hinwendung dokumentarischer Genres zur Inszenierung von Zeugenschaft zu beobachten. Die Vorlesungsreihe rückt diese ‚anderen‘ Formen des Gerichts und der Zeugenschaft aus zeitgenössischer wie auch historischer Perspektive in den Fokus und fragt, welche ästhetischen und politischen Wirkungsversprechen sowie institutionellen Voraussetzungen und Funktionslogiken jene „Medien des Rechts“ implizieren. Handelt es sich bei den Beispielen aus Theater, Film und digitalen Medien um Ästhetisierungen des Rechts im Sinne eines „Unbestimmtmachens“ (Christoph Menke) oder um eine Agonistik der Kunst (Chantal Mouffe)? Geht es um das Bloßstellen von Kleinverbrechern (Gerichtsshow) oder um die Anerkennung von „Experten des Alltags“ (Rimini Protokoll)? Brauchen wir alternative Tribunale jenseits der Justiz oder sollte endlich „Schluss mit dem Gericht“ sein (Gilles Deleuze)? Neben Vorträgen aus den Fächern des Instituts, versammelt die Reihe Gastvorträge aus den Philologien und Kulturwissenschaften, aus der Rechts- und Kunstwissenschaft sowie der Philosophie.

Mit Vorträgen von Christoph Günther, Linda Hentschel, Aileen Oberst, Sylvia Sasse, Gabriele Schabacher, Sandra Schnädelbach, Ludger Schwarte, Marc Siegel, Fabian Steinhauer, Julia Stenzel, Jan Christoph Suntrup, Sandra Umathum und Benjamin Wihstutz.

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Ringvorlesung Zeugenschaft I: Kulturen und Konjunkturen einer Wissenspraxis (WiSe 2017/18)

Sowohl gesellschaftliche als auch individuelle Erinnerungsprozesse finden derzeit vermehrt digital statt. Die sich verändernden Medienkulturen bedingen jedoch auch einen grundsätzlich im Wandel begriffenen Umgang mit Zeugenschaft. Zwischen sinnlicher Verbürgung und medial ermöglichter Teilhabe oszillieren die Legitimationspraxen zur Herstellung und Bewahrung von Glaubwürdigkeit. So ermöglicht etwa die aktuell zu beobachtende Partizipationskultur unmittelbare und selbstbestimmte mediale Zeugenschaft (zum Beispiel in Form von Katastrophenvideos etc.), andererseits aber auch Legitimationsstrategien durch den Einsatz von (Zeit-)Zeugenschaft im Bereich kultureller Bildung und Vermittlung. Die in Zusammenarbeit mit allen im IFTeK beteiligten Disziplinen konzipierte Ringvorlesung hat zum Ziel, Kulturen und Konjunkturen von Zeugenschaft ethnografisch zu beschreiben sowie kultur- und medienwissenschaftlich zu deuten. Neben der Beteiligung von Lehrenden aus dem IFTeK sowie weiteren Instituten der JGU werden Gastreferent_innen aus Wissenschaft und Praxis dem erlernten, tradierten und gelebten Umgang mit Konzepten des Wahrmachens und des Beglaubigens an konkreten alltäglichen Umsetzungen und Aushandlungen von Zeugenschaft nachgehen.

Vortragsprogramm

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Zeugenschaft II: Medien des Rechts

Zeugenschaft II: Medien des Rechts

Was haben Die Orestie und Barbara Salesch, Das Kongo-Tribunal und Der Zerbrochene Krug, Terror und Suits, Der Prozess und IS-Propaganda-Videos gemeinsam? Die Ringvorlesung „Medien des Rechts“ widmet sich der Darstellung, Inszenierung, Aufführung wie auch medialen Verhandlung von Recht und Zeugenschaft aus interdisziplinärer Perspektive. Wie die einleitende Frage andeutet, lassen sich mediale Inszenierungen von Rechtsprechung weder einer bestimmten Epoche oder einem bestimmten Genre noch einem spezifischen Publikum zuordnen. Und doch ist seit Beginn des 21. Jahrhunderts in Europa und Nordamerika eine Konjunktur von Gerichtsdramen und Theatertribunalen sowie der Hinwendung dokumentarischer Genres zur Inszenierung von Zeugenschaft zu beobachten. Die Vorlesungsreihe rückt diese ‚anderen‘ Formen des Gerichts und der Zeugenschaft aus zeitgenössischer wie auch historischer Perspektive in den Fokus und fragt, welche ästhetischen und politischen Wirkungsversprechen sowie institutionellen Voraussetzungen und Funktionslogiken jene „Medien des Rechts“ implizieren. Handelt es sich bei den Beispielen aus Theater, Film und digitalen Medien um Ästhetisierungen des Rechts im Sinne eines „Unbestimmtmachens“ (Christoph Menke) oder um eine Agonistik der Kunst (Chantal Mouffe)? Geht es um das Bloßstellen von Kleinverbrechern (Gerichtsshow) oder um die Anerkennung von „Experten des Alltags“ (Rimini Protokoll)? Brauchen wir alternative Tribunale jenseits der Justiz oder sollte endlich „Schluss mit dem Gericht“ sein (Gilles Deleuze)? Neben Vorträgen aus den Fächern des Instituts, versammelt die Reihe Gastvorträge aus den Philologien und Kulturwissenschaften, aus der Rechts- und Kunstwissenschaft sowie der Philosophie.

Mit Vorträgen von Christoph Günther, Linda Hentschel, Aileen Oberst, Sylvia Sasse, Gabriele Schabacher, Sandra Schnädelbach, Ludger Schwarte, Marc Siegel, Fabian Steinhauer, Julia Stenzel, Jan Christoph Suntrup, Sandra Umathum und Benjamin Wihstutz.

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Ausschreibung

 Five PhD-Scholarships at the GNK-Research Training Group

„Testimonies. Media and Cultures of Witnessing“

Johannes Gutenberg-University Mainz, FB 05  - Faculty of Philosophy and Philology - Department of Film, Theatre and Cultural Anthropology

Deadline for applications: April 13 2018

Five doctoral scholarships will be awarded in the research training group „Testimonies. Media and Cultures of Witnessing“ at the Institute for Film, Theatre, and Cultural Anthropology, from June 1, 2018 onwards. The research training group examines the subject of testimony in an interdisciplinary perspective. The program explores how the epistemic conditions of testimony and witnessing change according to current as well as historical transfor- mations of media and culture. Testimony, understood here as a media-based cultural practice, authenticates and legitimizes knowledge, but also has the power to select and suppress knowledge. The research training group explores testimony and witnessing in three interrelated areas: everyday practice, documentary and aesthetic practice.

  1. As everyday practice, testimony focuses on different strategies of attesting, witnessing and visualizing in everyday life as modes of knowledge production. Everyday practices of testimony generate cultural knowledge that has implications for biographical and familial narrative, community-building and identity politics.
  2. As documentary practice, testimony establishes and valorizes historical knowledge in documentary representation. In particular, this research area deals with questions of memory politics, cultural heritage and witnessing in film, performance, exhibitions, and museum displays.
  3. As aesthetic practice, testimony is related to the sensory dimension of testifying as an epistemic strategy. This area covers sensory and aesthetic aspects of both artistic and non-artistic stagings of testimony in contemporary theatre, film and media art, in television formats (such as court shows and political talk shows), and in historical re-enactments.

The research training group intends to recruit Ph.D. candidates with backgrounds in Film Studies, Media and Culture Studies, Theatre and Performance Studies, Cultural Anthropology, and with an interdisciplinary interest in the other participating disciplines. Applicants should have an above- average Master's degree, that shows a dedication in academic work (PhD). The scholarships are initially limited to two years. The scholarship amounts to 1.400 EUR per month.

The application (German or English) should include a curriculum vitae and copies of academic diploma, a proposal for the PhD project (3-4 pages plus bibliography), and a letter of motivation.

The research training group is committed to a policy of diversity and gender equality. International applicants must have German language skills (at least B2 level).

Please send your application in electronic form (in one PDF document) by e-mail to zeugenschaft_gnk@uni-mainz.de by April 13, 2018 to program director, Alexandra Schneider,       Institute for Film, Theatre, and Cultural Anthropology, Medienhaus, Wallstraße 11, 55122 Mainz.

Further information on the participating scholars can be found on the Homepage.

 

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Zeugenschaft. Episteme einer medialen und kulturellen Praxis

Das Graduiertenkolleg widmet sich dem Thema Zeugenschaft im Zeichen gegenwärtiger Umbrüche und fragt danach, auf welche Weise sich die epistemischen Bedingungen von Zeugenschaft aktuell verändern oder historisch verändert haben. Zeugenschaft wird dabei als eine mediale und kulturelle Praxis verstanden, die Wissen beglaubigt und legitimiert, aber dieses Wissen ebenso selektieren und manipulieren kann. Diese Praxis untersucht drei unterschiedliche Perspektivierungen:

1) Zeugenschaft als alltägliche Praxis: Hier werden unterschiedliche Strategien des Beglaubigens, des Bezeugens und der Vergegenwärtigung im Alltag als Modi der Wissensproduktion erforscht.

 2) Zeugenschaft als dokumentarische Praxis: Hier werden unterschiedliche Register der Zeugenschaft hinsichtlich ihrer dokumentarischen Funktion und der Valorisierung von Wissen untersucht.

3) Zeugenschaft als ästhetische Praxis: Hier widmet sich die Untersuchung der sinnlich-inszenatorischen Dimension von Zeugenschaft, die sich sowohl in künstlerischen als auch außerkünstlerischen Inszenierungen von Zeugenschaft wiederfindet.

Das Graduiertenkolleg „Zeugenschaft. Episteme einer medialen und kulturellen Praxis" ist eines von vier Kollegs, die Anfang 2018 zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in den Geistes- und Sozialwissenschaften für zwei Jahre vom GNK bewilligt wurden. Es ist eine interdisziplinäre Doktorand_innengruppe, die am  Institut für Film-, Theater-, Medienkultur- und empirische Kulturwissenschaft angesiedelt ist.

Beteiligte Wissenschaftler_innen: Prof. Dr. Alexandra Schneider (Sprecherin), Prof. Dr. Friedemann Kreuder, Jun.-Prof. Dr. Kristina Köhler, Prof. Dr. Gabriele Schabacher, Jun.-Prof. Dr. Sarah Scholl-Schneider, Prof. Dr. Michael Simon, Jun.-Prof. Dr. Julia Stenzel, Jun.-Prof. Dr. Mirko Uhlig, Jun.-Prof. Dr. Benjamin Wihstutz

 

Der Bewerbungsschluss war der 13. April 2018; die Ausschreibung finden Sie zu Informationszwecken unter dem gleichnamigen Menüpunkt.

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Beteiligte Wissenschaftler_Innen

Personen:

Univ.-Prof. Dr. Alexandra Schneider Sprecherin

 

Leitung des MA-Studiengangs Mediendramaturgie

Institut für Film-, Theater- und empirische Kulturwissenschaft

   

Jun.-Prof. Dr. Kristina Köhler

 

Juniorprofessorin  Filmwissenschaft

Institut für Film-, Theater- und empirische Kulturwissenschaft

 

Univ.-Prof. Dr. Friedemann Kreuder

 

Leitung Theaterwissenschaft

Institut für Film-, Theater- und empirische Kulturwissenschaft

Univ.-Prof. Dr. Gabriele Schabacher

 

Leitung Medienkulturwissenschaft

Institut für Film-, Theater- und empirische Kulturwissenschaft

 

Jun.-Prof. Dr. Sarah Scholl-Schneider

 

Juniorprofessorin Kulturanthropologie/Volkskunde

Institut für Film-, Theater- und empirische Kulturwissenschaft

 

Univ.-Prof. Dr. Michael Simon

 

Leitung Kulturanthropologie/Volkskunde

Institut für Film-, Theater- und empirische Kulturwissenschaft

 

Jun.-Prof. Dr. Julia Stenzel

 

Juniorprofessor Theaterwissenschaft

Institut für Film-, Theater- und empirische Kulturwissenschaft

 

Jun.-Prof. Dr. Mirko Uhlig

 

Juniorprofessor Theaterwissenschaft

Institut für Film-, Theater- und empirische Kulturwissenschaft

 

Jun.-Prof. Dr. Benjamin Wihstutz

 

Juniorprofessor Theaterwissenschaft

Institut für Film-, Theater- und empirische Kulturwissenschaft

 

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